Die Bauern gingen am Donnerstag mit 600 bis 1000 Fahrzeugen gegen die Ampel Regierung und ihre Sparmaßnahmen auf die Straßen Dessaus. Der Protest war friedlich und laut. Auch viele Handwerker und solidarische Menschen unterstützten den Protest. Auf vielen Schildern wurde mit kreativer Art und Weise auf die Probleme in unserem Land hingewiesen. Die Menschen die anwesend waren, kamen aus unterschiedlichen politischen Lagern. Was sie einte, war die Ablehnung der neuesten bundesweiten Reformen, die aus ihrer Sicht viele Menschen, aber besonders die kleinen Betriebe zerstören würden. Leider schlossen sich auch bekannte Rechtsextreme dem Protest an, konnten ihn aber nicht für sich vereinnahmen. So traf die Befürchtung, dass die Proteste gekapert werden könnten, in Dessau nicht zu. Anders verhielt sich dies allerdings am 08.01. Dort wurde eine bauernsolidarische Veranstaltung vor dem Umweltbundesamt abgehalten, die unseren Informationen nach aus den Kreisen von Querdenkern organisiert wurde und ebenso von bekannten Rechtsextremen aus Dessau besucht wurde. Daher rief der bundesweite Bauernverband an diesem Tag dazu auf, dass die Dessauer Bauern an der Demonstration in Magdeburg teilnehmen sollen. Die Gefahr der Vereinnahmung durch Rechte besteht immer noch.
In Dessau und allgemein in Anhalt gibt es viele Bauern und Bäuerinnen deren Existenz nun bedroht ist. Besonders wichtig hierbei ist auch zu erwähnen, dass ungemein viele andere Betriebe und Existenzen an der Existenz dieser Bäuer:innen hängt. Die beschlossenen Kürzungen würden die Wirtschaft im Raum Anhalt – besonders den Mittelstand – hart treffen und gleichzeitig eine Tür für Groß-Investoren öffnen. Ein schwächelnder Mittelstand und eine Stärkung der großen Investoren würde in Dessau/Anhalt eine Verschlechterung der sozialen Lage insgesamt bedeuten. Der Abbau und Ausverkauf von Anhalt und Dessau würde durch die Kürzungen die „unsere Regierung“ plant auch verschärft werden. Durch diese Fakten ist es wohl zu erklären, dass in dem politisch sonst eher ruhigen Dessau über eintausend Menschen auf die Straße gegangen sind. Es zeigt, dass die Menschen in Anhalt und Dessau diese Politik ablehnen. Auch die Bauern selbst waren über die Größe der Demonstration überrascht und sehr heiter. Für Dessau und Anhalt wäre eine Rücknahme dieser Maßnahmen etwas Wünschenswertes und anhand der Größe der Demonstration wohl auch der Wille der Mehrheit der Bevölkerung.
Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Prozess entwickelt und ob es weitere Demonstrationen geben wird. Was denkt ihr über die Proteste?

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